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1. Teil 2 - S. 11

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
11 ist nach dem S. vorgedrungen. In Vorderindien sind die Religionen des Brahma und Buddha entstanden, von denen die letztere den ganzen O. erobert hat. Word- und Uordmestasien. § 2. Sibirien. 1. Bodengestaltung. Sibirien, weit größer als Europa, um- faßt das ganze n. Viertel des asiatischen Erdteils. Den ganzen W. vom Ural bis zum Jenissei nimmt das Sibirische Tiesland ein, das in seinem s. Teile reich an Nadelholzwaldungen ist, im n. in öde Tundren mit großen Morästen ausgeht. Der O. dagegen ist gebirgig, es sinddieausläuserzentral- asiens; das gm- und silberreiche Altai-Gebirge, das Sajanische Gebirge mit Graphit, das Jablonoi-Gebirge mit Eisen.. Auch ergiebige Kohlenlager finden sich hier. Die größten, fischreichen Flüsse, welche aber nur dem Binnenverkehr im Sommer dienen können, sind der Ob mit dem Irtisch, der Jenissei und die Lena. Dem Jenissei fließt rechts aus dem langgestreckten, von steilen Felsufern umgebenen Baikalsee, dem größten und tiefsten Alpensee der Erde, die obere Tunguska zu, deren Lauf ebenso wie die von S. in den See strömende Selenga wichtig für den Verkehr der Russen und Chinesen ist. Daher hier die russischen Städte Jrkutsk und Kiachta^ und das chinesische Maim atschin. Zum Großen Ozean geht der Amur. Den Süden des Sibirischen Tief- landes bilden Kraut- und Grassteppen, welche gegen den Sommer hin mit blühenden Sträuchern, Gräsern, Tulpen und Fetthenne sich bedecken, aber im Winter unter einer tiefen Schneedecke begraben sind. N. von diesen Steppen zieht sich bis gegen den 60. Parallelkreis ein breiter Streifen lichten Nadelholzwaldes hin, der gegen das Meer in die steinigen, öden Flächen oder auch sumpfigen Moossteppen der Tundren übergeht. Hier Ziehen nur Jägervölker umher, Samojeden, Ostjaken, Tungusen, Jakuten, welche an die Russen als Tribut die Pelze der Zobel, Hermeline, Eichhörnchen, schwarzen und blauen Füchse entrichten, an denen Sibirien so reich ist. Weiter im S. wohnen russische Kolo- nisten und nach Sibirien verbannte Sträflinge; denn in Rußland ist die „Verschickung" nach Sibirien eine sehr gewöhnliche Strafe. Die Verschickten müssen dort entweder in den Bergwerken arbeiten oder Pelz- tiere jagen oder in Zwangsansiedelungen den Boden bebauen. Jedoch w. vom Jrtisch bis zur Dsungarei und dem Tianschangebirge ist die

2. Teil 2 - S. 23

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Vorderindien. 23 mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In- folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen, aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen. b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt, eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun- regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene, und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra, welcher aus Tibet kommt. c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch- fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h. Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats. Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche ist fast trocken. d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000 Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für den Dampferverkehr nach Ostasien.

3. Teil 2 - S. 28

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
28 § 13. Das Chinesische Reich. 2. Die Kleinen Sunda-Jnseln, alle vulkanisch, schließen sich an das Ostende von Java an. Ihre Reihe beginnt mit Lombok. Die Lombok-Straße, welche Bali von Lombok trennt, scheidet zwei große Reiche der Tier- und Pflanzenwelt. Nur bis Bali kommen die Raubtiere aus dem Katzengeschlechte, die großen Dickhäuter und die Affen vor: keins dieser Tiere hat die Lombok-Straße überschritten; vielmehr tritt von Lombok an nunmehr das Beuteltier auf. Drosseln, Spechte, Bartvögel endigen mit Bali; Leierschwänze, Kakadus, Loris beginnen mit Lombok. Ähnlich ist es mit manchen Pflanzen: von Lombok an erscheint die australische Casuarine. Die letzte und größte der Kleinen Sunda-Jnseln, Timor (d.i. Osten) gehört im Sw. den Niederländern / im No. den Portugiesen. 3. Die Molukken oder Gewürz-Inseln, zwischen Celebes und Neuguinea, lieferten früher allein die Gewürznelken; jetzt jedoch zieht man sie auch in andern Ländern in gleicher Güte; Muskatnüsse aber ge- deihen nur auf der Gruppe der Banda-Jnseln. Beide Insel- gruppen sind den Niederländern unterworfen. 4. Die Philippinen (nach König Philipp Ii. von Spanien benannt), zwischen den Molukken und der chinesischen Küste, gehören jetzt den Nordamerikanern. Bedeutender Tabak-, Kakao- und Hanfbau. Auf der größten, Luzon (lußon), liegt die Hauptstadt Manila (350000 Einw.) mit großartigen Zigarrenfabriken. Zentral- und Gstasten. § 13. Das Chinesische Reich. 1. Ausdehnung, Teile und Bodengestaltung. Das un- geheure chinesische Reich zählt auf 11 Mill. qkm (also größer als Europa) 330 Mill. Einw., 33 auf 1 qkm. Es umfaßt außer dem eigentlichen China im Innern Asiens Ost-Turkestan, Tibet, den sö. Teil der Dsungarei, im N. die Mongolei und Mandschurei. a) Ost-Turkestan, so genannt, weil es von Türken bewohnt wird, ist im W. von der Pamirhochfläche begrenzt, von der nach So. das in seiner mittleren Kammhöhe noch den Himalaja übertreffende Kara- korum-Gebirge zieht. Der höchste Gipfel desselben Godwin Austen erreicht mit 8600 m fast den Gaurifankar. Im N. streicht der Tianfchan. Das zwischen diesen Gebirgen gelegene Hochland

4. Teil 2 - S. 34

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Australien und Polynesien. Überblick und Lage. Australien und Polynesien. § 17. Überblick und Lage. Der Erdteil Australien besteht aus dem Festland, das im Verhältnis zu den übrigen Erdteilen fast nur wie eine große Insel erscheint, mit der dazu gehörigen, im S. gelegenen Insel Tasmanien und der Reihe ge- birgiger und langgestreckter Inseln von Neu-Guinea im N. bis Neu- Seeland im So. Der Äquator bildet die N.-Grenze, der s. Wende- kreis durchschneidet dies Gebiet. Ö. von Australien und ziemlich willkürlich diesem Erdteil zugerechnet, liegt eine Inselwelt für sich, Polynesien genannt, unzählige kleine Eilande, welche durch den großen Ozean, auch als „Südsee" bezeichnet, zwischen den beiden Wendekreisen zerstreut sind und bis auf wenige Grade nach S.-Amerika herüberreichen. § 18. Das Festland Australien mit Tasmanien. N. Kap York 142/10. — S. Kap Wilson 146/40. — 0. Kap Sandy 154/25. — W. Kap Steep 113/26. 1. Wagerechte Gliederung. Australien ist ein massiges, in sich geschlossenes, wenig gegliedertes Land und gleicht darin dem n. Teil von Afrika. Seine Grenzen sind im O. der Große Ozean, im W., N. und S. der Indische. Letzterer schneidet im N- tiefer mit dem Earpentaria- Golf ein, der die Halbinsel Jork bildet, während im S. der flache Austral-Busen und derkleinespencer-Golfdie einzigen Einschnitte sind. Die Gliederung beträgt nur 1i31 des Stammes. 2. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Fast ganz Australien ist eine mäßige Hochebene, hier und da von kurzen, wenig hohen Gebirgszügen durchsetzt. Wegen der geringen Niederschläge, die nur zuweilen Seen und Sümpfe bilden, ist das ganze Innere des Erdteils eine unfruchtbare Steppe, meist bedeckt mit ödem, einförmigem Busch- werk, „Scrub" genannt, und dem Stachelschweingras, welches das Fort- kommen sehr behindert. Fast alle Flüsse trocknen in der dürren Jahreszeit aus und bilden Creeks, die nur zur Regenzeit anschwellen, sich in der trockenen Zeit aber in eine Reihe von Bächen auflösen. Ein Stromgebiet hat sich nur im So. entwickelt; es ist der Murray mit seinem be- deutendsten r. Nebenfluß Darling. Er erhält seine Wasser von dem

5. Teil 2 - S. 39

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 21. Die deutschen Schutzgebiete in der Südsee. 39 39 000 Einw. ist eine Hauptstation für die Dampfschiffahrt und deshalb fast eine europäische Stadt. b) Im N. und No. von Neuguinea liegen die Marianen, Karolinen und Marshallinseln, alle drei Gruppen unter deutschem Schutz. c) Zwischen dem Äquator und s. Wendekreis folgen von W. nach O. die englischen Fiji- und Tonga-Jnseln, die Samoa-Gruppe, welche mit Ausnahme der ö. Inseln, die der Union von Amerika gehören, deutsch ist, die französischen G esellschasts-Jnseln mit dem reizenden Gebirgseiland Tahiti (so groß wie Rügen) und die ganz einsame von Chile besetzte Osterinsel, die sehr interessante Denkmäler früherer Be- wohner, z. B. kolossale Götzenbilder, enthält. §21. Die deutschen Schutzgebiete in der Südsee. Der deutsche Anteil am Austral-Archipel besteht aus dem Kaiser Wilhelmsland, dem Bismarck-Archipel und den nördlichen Salomoninseln; zusammen mit den Karolinen-, Marianen- und Marshall-Inseln bilden diese das Kaiserliche Gouvernement Deutsch-Neu-Guinea. Der Sitz desselben ist Herbertshöhe auf Neu-Pommern. 1. Kaiser Wilhelmsland, der nö. Teil von Neu-Guinea, ist halb so groß wie das Königreich Preußen. In die langgestreckte Meerküste, die viel unter dem Malaria- fieber leidet, schneidet an der Nordostseite die Astr olabe-Bai ein, an- sehnlich überragt landeinwärts von dem Bismarck-Gebirge. W. von der Astrolabe-Bai nimmt Kaiser Wilhelmsland mehr den Charakter einer Ebene an; diese durchfließt von W. bis O. der Kaiserin Augustafluß, so wasserreich, daß er weit hinauf von Seeschiffen befahren werden kann. Im Gebirgslande herrscht der Wald, die Ebenen sind Grasland. Säugetiere gibt es nur wenig (Beutelratte, fliegender Hund), aber an Vögeln ist der Reichtum groß (Paradiesvögel, Papageien). Die Bewohner von Kaiser Wilhelmsland, auf 100 000 geschätzt, sind Papuas, schokoladenbraun, von mittelgroßer Gestalt, welche in getrennten Gemeinden leben, deren jede ihre eigene Sprache spricht. Im Innern der Insel herrscht noch Kannibalismus. Um die Astrolabe-Bai reihen sich die Pflanzungs-Stationen: Sitz eines Bezirksamtes ist Friedrich Wilhelmshafen. Die Neu-Guinea- Kompagnie hat hier mit fremden Arbeitern namentlich Tabak-, Baum- woll- und Kaffee-Pflanzungen angelegt.

6. Teil 2 - S. 51

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 26. Die Syrien- und die Atlasländer. 51 3. Pflanzen- und Tierwelt. Infolge des nächtlichen Taues scheiden sich Salzteile aus dem Boden, so daß das dürftige Dorngestrüpp und die wenigen Kräuter den für das Kamel so nötigen Salzgehalt haben. Sonst ist die Landschaft öde, eintönig und ganz kahl, für den Reisenden gefährlich durch die Glut des Tages und die Kälte der Nacht, am ge- fährlichsten, wenn sich der heiße Wüstenwind Samum erhebt, große Sandwolken in den Tälern entlang fegt und selbst das Wasser in den Schläuchen austrocknet. Um so herrlicher der Anblick einer Oase, deren Wasser, noch künstlich überall hingeleitet, auf dem tonhaltigen Boden große Fruchtbarkeit erzeugt. Außer Getreide gedeihen vorzüglich Dattel- palmen — die Oase Siwe liefert jährlich 11/2 Mill. kg Datteln nach Unterägypten —, Feigen, Granatäpfel, Aprikosen und Trauben. Die charakteristischen Tiere sind die schlanken Gazellen und der Strauß, welche schnellfüßig die Wüste durchfliegen, während der Löwe auf Raub ausgeht und mit seinem Gebrüll die Bewohner der Oase erschreckt. 4. Bevölkerung. Die wenig zahlreichen Bewohner gehören dem hamitischen Zweig der kaukasischen Rasse an, in der w. Sahara die Tuarek, doch sind auch viele arabische Stämme seit dem Mittelalter eingewandert, die Beduinen der ö. Sahara. Entweder leben sie in Dörfern und Städten am Rand der Wüste und in den Oasen, bauen Ge- treide an und züchten Kamele und Strauße, oder sie führen die Karawanen durch die Wüste. Von stolzem, kriegerischem Charakter, neigen die einzelnen Stämme dazu, sich gegenseitig zu befehden oder die Fremden räuberisch zu überfallen. Daher sind alle Oasenplätze mit Schutzmauern umgeben. Die W.-Hälfte der Sahara betrachten die Franzosen als französisches Gebiet zur Verbindung von Algerien und Senegambien, so daß sie sogar den Plan verfolgen, eine Eisenbahn dort anzulegen. — In dem mittleren quellenreichen Streifen ist das Oasenland Fessan dem Pascha von Tripolis Untertan; Hauptort Mursuk, eine der größten Städte der Sahara mit 8000 Einw. — Die ö. Oasen gehören zum ägyptischen Reich. §26. Die Syrien- und die Atlasländer. 1. Bodengestaltung. Im W. der fruchtbaren Hochfläche von Barka schneidet das Mittelmeer ein einziges Mal tiefer in die n.- afrikanische Küste durch den Doppelbusen der Großen und Kleinen Syrte ein. Darauf folgt das Atlasgebirge, das einzige Kettengebirge Afrikas. Es besteht 1. aus dem n. Gebirgslande, dem Kleinen Atlas, dessen Rand, das Tell, infolge reicher Niederschläge sehr fruchtbar an 4*

7. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

8. Teil 2 - S. 61

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 61 Das niedrige Vorland nehmen die Duala ein, von brauner, bald hellerer, bald dunklerer Hautfarbe und muskelstarkem Körperbau, ein Handelsvolk, schwerer Arbeit ganz abgeneigt. In ihrem Gebiete liegt auf dem hohen Ufer zur Linken der Wuri-Mündung die Stadt Duala, in der etwa 2 km am Flusse entlang Negerdorf an Negerdorf sich reiht. Das westliche Viertel bildet die Europäerstadt, in welcher der deutsche Gouverneur wohnt. Im Garten desselben hat der berühmte Afrika- forscher Gustav Nachtigal seine letzte Ruhestatt gebunden. Am Flußufer zahlreiche Faktoreien. S. vom Kamerun-Berge an der Meeresküste liegt das anmutige Städtchen Viktoria mit einer englischen Missionsstation. Iv. Deutsch-Togo. 1. Grenzen und Bodenbeschaffenheit. Nur 60 km nimmt an der Küste von Ober-Guinea das deutsche Schutzgebiet Togo ein, im O. durch französisches, im W. am Volta entlang durch englisches Gebiet begrenzt, während die Binnenlandsgrenze nach dem Reich der Felatah der 11° n. Br. bildet. In dieser Umgrenzung umfaßt das Ge- biet 87 000 qkm, etwas größer als das Königreich Bayern, also die kleinste deutsche Kolonie. Der Strand ist ganz niedrig und kahl, durch die in den Guinea- Busen hineindrängende, für die Landung der Schiffe so gefährliche Dünung des Ozeans aufgebaut. Dadurch aufgestaut, haben die aus dem Binnenlande herabfließenden Flüsse hinter dem Strande zu weiten Lagunen sich ausgebreitet, denen lange Nehrungen vorgelagert sind. Von diesen Lagunen steigt das Land landeinwärts sanft an, sehr fruchtbar durch seinen roten Lehmboden, sorgfältig bebaut und dichtbewohnt. Das sudanische Hinterland ist eine von mäßigen Höhenzügen unter- brochene Hochebene, welche Savannen mit niedrigem, starrem Grase und zerstreuten Baumgruppen zeigt. Es senkt sich sanft zu dem Volta, der, nachdem er eine bedeutende Wasserstraße geworden ist, in das englische Gebiet abbiegt. 2. Klima und Kultur. In dem tropischen Klima der Küste, das durchschnittlich 4- 25° zeigt, gedeihen vorzugsweise Öl* und Kokos- palme, während Ackerbau wegen des Malariafiebers unmöglich ist. Das Innere dagegen, von fortwährenden Sw.-Winden stark befeuchtet, hat milderes Klima und üppige Pflanzenvegetation. Kaffee, Tabak und Baumwolle werden überall angebaut, Rinder und Pferde gezüchtet. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl und Gummi. 3. Bevölkerung und Ortschaften. Die Bevölkerung wird auf 2 Millionen geschätzt. Sie besteht im sudanischen Hinterlande aus

9. Teil 2 - S. 67

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 67 wichtigen Hafen Valparaiso, 140000 Einw., nach San Francisco die erste Handelsstadt der amerikanischen W.-Küste. Valdivia, die kleine Hafenstadt S.-Chiles, dessen Kultur seit der Mitte des 19. Jahr- Hunderts durch deutsche Einwanderer begründet wurde. § 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 1. Bodengestaltung. Im O. der Anden zieht sich ein weites Tiefland bis zum Atlantischen Ozean hin, dem im No. und O. plateau- artige Erhebungen aufgesetzt sind. Dies sind die Gebirgsländer von Guayana und Brasilien, ersteres dicht bewaldet, wie eine Insel über die umliegenden Tiefebenen sich erhebend, letzteres aus einzelnen Gebirgsketten bestehend, zwischen denen äußerst fruchtbare Täler mit reichem Anbau von Kaffee, Tabak, Baumwolle u. a. liegen. Zwischen diesen Bergländern breitet sich die große südamerikanische Tiefebene aus, welche nach ihren Stromgebieten in drei Teile zerfällt: a) Die fast baumlose Steppe der Llanos (= Ebenen), welche nach der Regenzeit mit hohem Gras (bis 2 na) bedeckt und eine vorzügliche Weide für große Rinderherden ist, durchströmt der Orinoco, der auf dem Südabhange von Guayana entspringt und das Gebirge im Bogen umfließt. In einem Delta mit dichtem Urwalde mündet er. Von ihm zweigt sich südwärts der Casiquiare ab, der in den Rio Negro, einen Nebenfluß des Amazonenstromes, geht, so daß durch diese Gabelung die beiden großen Flüsse in natürlicher Verbindung stehen. d) Die Selvas (--Wälder), zwölfmal so groß wie Deutschland, sind von einer wunderbaren Mannigfaltigkeit der Baumarten, durch Unterholz und Schlingpflanzen fast undurchdringlich. Es durchfließt sie der Amazonenstrom, der, Marannon genannt, auf den w. Kordilleren entspringt, in einem Hochtal nach N. fließt, dann die O.-Kette durchbricht und als wasserreichster Strom der Erde in ö. Richtung zum Meere eilt. In seine schlauchförmige, 250 km breite Mündung dringt die Flut bis 900 km weit ein; bis zum Fuße der Anden ist er für Dampfschiffe fahrbar, welche den einzigen Verkehr in das Innere bilden, da der Urwald unwegbar ist. Von beiden Seiten erhält er zahllose Nebenflüsse, so den Rio Negro (l.) und den Madeira (?.), während in seiner Mündung sich der von S. kommende Tocantins (oder Para) mit ihm vereinigt. c) Die Steppe der Pampas (--Ebenen), völlig baumlos, bedeckt von büscheligem Rasen und Krautpflanzen, wird südwärts durchflössen 5*

10. Teil 2 - S. 75

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 36. Die Republik Mexiko. 75 jetzt Ackerland getreten ist oder Weiden für Pferde, Rinder, Schafe und Schweine. Die Gebirge sind unermeßlich reich an Kohlen, Erzen und im W. an Gold und Silber. 5. Bevölkerung. Die Indianer sind bis auf wenige Millionen ausgerottet. Von Europäern sind überwiegend Engländer und Deutsche eingewandert, deren Einfluß auf die Kultur, Handel und Industrie über- all zu merken ist. In Mexiko leben die Nachkommen der spanischen An- siedler, im hohen N. die Eskimos. Nordamerika zerfällt in drei Staaten, deren Grenzen sich geschicht- lich entwickelt haben: Die Republik Mexiko im S., Die Vereinigten Staaten in der Mitte, Britisch-Nordamerika im N. Dazu kommt dann noch die dänische Insel Grönland. §36. Die Republik Mexiko. Zwischen den mit üppigen Urwäldern bedeckten oder ausgedehnte Plantagen umschließenden, wasserreichen Küstengebieten des Mexikanischen Busens und des Großen Ozeans liegt die nur von sommerlichen Tropen- regen benetzte, daher hauptsächlich mit Kakteen bestandene, oft aber auch öde Hochfläche von Mexiko, aus der allenthalben mächtige Ge- birge aufsteigen. Auf dieser Hochfläche bestand gegen Ende des Mittel- alters der Staat der Azteken (aßteken), welche hohe Kultur besaßen, aber durch massenhafte Menschenopfer ihre Herrschaft über die unter- worfenen Jndianerstämme aufrecht erhielten. Mit rücksichtsloser Tapfer- keit unterwarf ihn Cortes lkorteß) 1521 der spanischen Herrschaft. Gleichzeitig aber mit den übrigen spanischen Besitzungen auf dem Fest- lande machte sich auch Mexiko von Spanien unabhängig und wurde eine Bundesrepublik, welche jetzt 2 Mill. qkm mit 13,5 Mill. Einw. umfaßt, wovon nur 1/l Kreolen, 3/4 Indianer und Mestizen sind, welche aber alle die christliche Religion angenommen haben. Die Hauptstadt Mexiko, in einer mit Seen besetzten Mulde der Hochebene, ist die schönste und prächtigste Stadt von Amerika, 330000 Einw. Um so unbedeutender sind die übrigen Städte Mexikos, sie liegen entweder im Bereich der Gold- und Silbergruben oder betreiben Handel mit den Hauptprodukten Mexikos (Cochenille, Kakao, Vanille). An der Küste des Atlantischen Ozeans die Hafenstadt Vera Cruz (wera kruß), wegen des Tropenfiebers ungesund.
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